Allgemeines zum Thema "Dünger"

Ich möchte auf dieser Seite etwas mehr auf das Thema DÜNGER eingehen.
Düngung ist nicht gleich Düngung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Wirkungsweisen.  Hier einige Informationen:

 

Grundsätzliches

Pflanzen ernähren sich, im Gegensatz zu Tieren, ausschliesslich anorganisch. Man nennt diese Ernährungsweise auch autotroph. Pflanzen können aus anorganischen und energiearmen chemischen  Verbindungen energiereiche organische Verdingungen erzeugen. Im Zuge der Photosynthese erzeugen sie aus Wasser und Kohlenstoffdioxid den Zucker Glucose. Allerdings benötigen die Pflanzen zum Wachstum, Blüten und Früchte bilden noch weitere Nährstoffe.

 

Pflanzen brauchen einige Nährelemente, um alle lebenswichtigen Funktionen ausüben zu können. Die von den Pflanzen benötigten Nährstoffe werden grob in zwei Nährstoffklassen untergliedert

 

Um alle lebenswichtigen Funktionen ausüben zu können, benötigen Pflanzen Nährelemente. Dabei untergliedert man in zwei Nährstoffklassen:

  • den Mikronährstoffen (Spurenelemente)
  • den Makronährstoffen (Makronährelemente)

Zu den Makronährstoffen zählt man 6 Nährelemte, die in hohen Mengen benötigt werden:

  1. Stickstoff (N)
  2. Phosphor (P)
  3. Kalium (K)
  4. Schwefel (S)
  5. Calcium (Ca)
  6. Magnesium (Mg)


Stickstoff (N)

Am meisten erforderlich für die Pflanzen ist das Nährelement STICKSTOFF. Es wird hauptsächlich beim Aufbau von Nucleinsäuren und Aminosäuren benötigt. Desweiteren ist Stickstoff für die Bildung von Enzymen und Pflanzenpigmenten, wie Chlorophyll beteiligt. Pflanzen könnten ohne Stickstoff weder die notwendigen Bausteine bilden, noch könnten enzymatische Reaktionen erfolgen.

 

Pflanzen nehmen Stickstoff vorwiegend über die Wurzeln auf. In der Regel liegt der Stoff in Form von Verbindungen (z.B. Ammonium, Nitrat) vor. Es gibt allerdings auch Pflanzen, die so genannten Luftstickstoff verarbeiten können. Dieser liegt dann in elementarer Form vor.

 

Pflanzen, die unter Stickstoffmangel leiden erkennt man, z.B. an BlattchlorosenManche Blätter, vorwiegend die älteren, verfärben sich hellgrün bis gelb, wobei die Blattspitzen oftmals bräunlich ausschauen. Das Wachstum ist gehemmt. Wenn der Mangel zu gross ist, gehen die Pflanzen meinst ein bzw. es sterben einzelne Pflanzenteile ab. 

 

Aber auch das Gegenteil kann zu Problemen führen; nämlich Stickstoffüberversorgung. Zuviel Stickstoff führt zu einem zu schnellen Wachstum, Sprossen und  Blätter sind zu weich und zu labil, es kann zur Vergeilung oder auch Etiolement genannt führen. Verantwortlich hierfür ist, dass zu viele Aminosäuren und Eiweisse produziert werden und die Pflanze somit zu wenig Kraft für die Bildung von Festigungsgewebe hat. Ferner fördert eine Überversorgung von Stickstoff den Befall von Krankheitskeimen und Parasiten.


Phosphor

Ein weiteres Hauptnährelment ist PHOSPHOR. Phosphor ist ebenfalls massgeblich für die Pflanzenentwicklung und die Pflanzengesundheit, desweiteren 

  • für die Mitose (Zellteilung)
  • für die Bildung von Nukleinsäuren
  • für die gesunde Samenentwicklung
  • für das Wachstum und die Entwicklung der Wurzeln
  • für den Aufbau bestimmter Pflanzenenzyme
  • und zur Bildung von Abwehrstoffen.

Phosphor wird als Verbindung nicht als Element aufgenommen. Wie viel und ob überhaupt Phosphor aufgenommen werden kann, ist vom Boden bzw. der verwendeten Erde abhängig. Ein Grund von einer zu geringen Aufnahme von Phosphaten können sein: ein zu geringer pH-Wert, verdichteter oder zu feuchter Boden oder geringe Gehalte an Humus. 

Es ist also nicht nur auf die uneingeschränkte Nährstoffverfügbarkeit bei der Versorgung der Pflanzen mit Phosphaten zu achten, sondern auch auf die Qualitäten und Eigenschaften vom Boden (Erde).

 

Phosphormangel führt auf Dauer zu unwiderruflichen Schäden der Pflanze. Dazu gehören kümmerlicher Pflanzenwuchs, schlecht ausgebildetes Wurzelsystem oder eine verzögerte bzw. ausbleibende Blüte. Manchmal werden die Blätter dunkler und viele Blätter sterben vorzeitig ab. Es kann auch passieren, dass frostresistente Pflanzen plötzlich absterben. 

 

Eine Phosphorüberversorgung verhindert, dass die Pflanzen Eisen und Kupfer aufnehmen können. Sie erkranken dann ebenfalls an Chlorose. Bei dieser Krankheit entfärben sich die Blätter. Es zeigen sich typischerweise gelbe Blätter mit grünen Blattadern. Die Pflanzen können keine Photosynthese mehr durchführen und gehen ein. Darüber hinaus belastet ein hoher Phosphat-Gehalt in der Erde auch die Umwelt: Der Algenwuchs wird durch die Nährstoffe, die in die Gewässer gelangen, begünstigt. 

 


Kalium

Neben Stickstoff und Phosphor ist Kalium oder auch Kali genannt, der dritte wichtige Nährstoff.
Kali ist für die Gesundheit der Pflanzen unentbehrlich und an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt.

 

Desweitern ist Kali wichtig für die  

  • Aktivierung von Pflanzen-Enzymen
  • Verbesserung der Wasserzirkulation
  • Widerstandsfähigkeit gegenüber Fressfeinden und Krankheiten 
  • Beteiligung an Stoffwechselvorgängen, u.a. Osmose, Transpiration
  • Beteiligung an der Bildung und dem Transport von Kohlehydraten
  • Bildung des Stützgewebes

Was die Qualität und den Ertrag von Gemüse- und Obstfrüchten angeht, ist Kalium ein wesentlicher Nährstoff. Hauptsächlich einige der stark zehrenden Pflanzen, wie Zucchini oder Tomaten benötigen viel Kalium, das zeichnet sich 

durch die wohlschmeckendne Früchte aus. Gemüse, welches gelagert werden muss ist vorwiegend haltbarer und qualitätiv hochwertiger, wenn die Kaliumversorgung stimmt. 

 

Wie auch beim Phoshpor hängt die Aufnahme sehr stark von der Bodeneigenschaft ab. Die Kationenaustauschkapazität

stellt eine wichtige Eigenschaft dar. Sie gibt an, wie effizient die Nährstoffe im Boden aufgenommen und abgegeben werden können. Massgeblich dafür sind die im Boden enthaltenen Anteile der  Ton-Humus-Komplexe.  

 

Pflanzen die einen Kaliummangel haben sind krankheitsanfälliger. Beispiel: Tomaten bekommen Braunfäule. Auch macht es sich in Form von Wachstumsstörungen, unerwartetem Welken oder durch Risse an Früchten bemerkbar. Desweiteren kann eine Überversorgung der anderen Nährstoffe zum Kaliummangel führen, wenn z.B. im Boden zu hohe Stickstoffanteile oder zu viel Magnesium vorhanden ist, die die optimale Aufnahme des Nährstoffs verhindern.

 

Holzasche als wertvollen Kalium-Dünger nutzen

Vor allem in der kalten Jahreszeit fällt jedes Jahr einiges an Asche an. Kachelöfen und Kamine waren schon immer beliebt, in den letzten Jahren kamen vermehrt moderne Holzpellet-Heizungsanlagen dazu, die ebenfalls Holzasche produzieren. Doch wohin mit der Asche – sollte sie im Restmüll entsorgt werden, oder lässt sie sich nicht noch sinnvoll weiter nutzen?

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Magnesium

Magnesium, wird zwar in sehr viel geringeren Anteilen benötigt, zählt aber ebenfalls zu den Hauptnährstoffen

Es hat folgende Funktionen:

  • Wachstumssteigerung
  • Beteiligung an der Bildung einiger Enzyme
  • Geschmackiche Qualität von Feldfrüchten
  • Beteiligung an der Bildung von Chlorophyll (Blattgrün)
  • Optimierung der Phosphorversorgung

 

Sind die Blätter durch helle Flecken oder durch eine spezifische Gelbfärbung zu erkennen, liegt meistens ein Magnesiummangel vor. Die Blattnerven behalten ihre grüne Färbung. Die Pflanze bildet nur noch ungenügend Chlorophyll und in der Folge nimmt die Photosyntheseleitung drastisch ab. 

 

Eine Unterversorgung lässt sich mit Magnesium schnell beheben. Bleibt der Mangel jedoch bestehen, wirft die Pflanze die Blätter ab und die Erträge werden mickrig, bleiben evtl. ganz aus oder die Pflanze geht ein. Bei der Überversorgung speichern die Blattzellen das überschüssige Magnesium in den Vakuolen. Ein Überschuss im Boden oder in der Erde kann jedoch zur verminderten Aufnahme von Kalium und Kalzium führen. Die meisten Dünger enthalten heutzutage Magnesium, so dass eine Unterversorgung kaum noch auftritt. Organische Dünger, wie Rindermist oder Knochenmehl enthalten ebenfalls Magnesium. Auch in Dolomitkalk ist Magnesium enthalten. 

 


Zeigerpflanzen sind gute Hinweise auf die Beschaffenheit des Bodens

Zeigerpflanzen (Indikatorpflanzen) sind Pflanzenarten mit einer geringen ökologischen Potenz, das heißt mit einer geringen Toleranz gegenüber Veränderungen ihrer Lebensbedingungen. Sie geben deshalb unter anderem gute Hinweise auf die Beschaffenheit des Untergrundes und Bodens, auf dem sie wachsen, oder auf die Einträge von Luftschadstoffen, und gehören damit zu den so genannten Bioindikatoren. 

 

 

 

 

Holunder ist eine Zeigerpflanze für stickstoffreichen Boden

 

 

Beispiele für Zeigerpflanzen

  • Stickstoffreicher Boden: (Nitrophyten) Große Brennnessel, Kletten-Labkraut, Melde, Vogelmiere, Scharfer Hahnenfuß, Schwarzer Holunder, Gewöhnlicher Löwenzahn
  • Stickstoffarmer Boden: Scharfer Mauerpfeffer
  • Saurer Boden: Besenheide, Weiches Honiggras, Kleiner Sauerampfer, Heidelbeere
  • Basischer (Alkalischer) Boden: Gewöhnliche Pechnelke, Echter Wundklee
  • Kalkhaltiger Boden: Kuhschelle, Acker-Rittersporn
  • Geringer Kalkgehalt: Bauernsenf, Hasenklee, Dreiblättriger Ehrenpreis, Hundskamille, Kleiner Sauerampfer, verschiedene Moosarten, Sand-Stiefmütterchen und Acker-Schachtelhalm
  • Feuchter Boden: Kohldistel, Trollblume
  • Staunässe: Acker-Schachtelhalm, Ackerminze, Huflattich
  • Salzboden: (Salzpflanzen), Queller
  • Sandboden: Sand-Segge
  • Verdichteter Boden: Breitwegerich, Kriechender Hahnenfuß, Gemeine Quecke, Gänsefingerkraut
  • Schwermetallhaltiger Boden: Galmeiflora, Schwermetallrasen
  • Lichtzeiger: Gelbes Sonnenröschen
  • Schattenzeiger: Sauerklee


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeigerpflanze#Beispiele_f.C3.BCr_Zeigerpflanzen